In Bulgarien beginnt die Schulpflicht mit sechs bzw. sieben Jahren und dauert bis zum 16. Lebensjahr. Ein Vorschuljahr ab dem fünften Lebensjahr ist verpflichtend. Die Kinder werden in der Grundschule zunächst vier Jahre unterrichtet und danach drei Jahre auf der Mittelschule. Damit sind die Jugendlichen qualifiziert, ein allgemeinbildendes Gymnasium zu besuchen oder eine Berufsausbildung zu beginnen.
Für die Berufliche Bildung stehen verschiedene Wege offen: eine rein betriebliche Ausbildung, eine duale Ausbildung (seit 2016 möglich) oder eine eher weiter verbreitete schulische Ausbildung. Nach erfolgreichem Abschluss einer mindestens dreijährigen betrieblichen Ausbildung erhalten die Azubis ein Gesellenzeugnis und haben die Möglichkeit einen Meister zu machen. Die duale Berufsausbildung vermittelt ein Zeugnis einer Berufsqualifikation, ebenso der Besuch eines beruflichen Gymnasiums. Der Erwerb eines Berufsbildungsabschlusses kann auch im Rahmen der Erwachsenenbildung erfolgen. In Bulgarien ist es auch möglich, eine staatlich anerkannte Bescheinigung über eine Teilqualifikation innerhalb einer Berufsausbildung zu erwerben.
In diesem Jahr wurden die Lehrergehälter in Bulgarien um ca. 20% erhöht. Der Lehrerberuf muss attraktiver gemacht werden, damit junge Lehrkräfte gewonnen werden können. Bulgarische Lehrkräfte sind die schlechtbezahltesten in der EU und die ältesten. Bis 2023 werden 47% das Rentenalter erreichen. Hinzu kommt, dass viele Lehrkräfte auf private Schulen oder in andere Sektoren abwandern. Der Anteil der Deutschsprechenden an der Bevölkerung ist im europäischen Vergleich überdurchschnittlich. Der Grund ist u.a., dass nach Englisch und Russisch Deutsch die drittwichtigste Fremdsprache an den Gymnasien ist.
Dieser Text wurde erstmals in den "MEgration News 2/2019" veröffentlicht.
Quellen: BQ-Portal, Auswärtiges Amt