Es sollen vor allem die Berufsfelder erkundet werden, in denen das jeweilige Geschlecht grundsätzlich unterrepräsentiert ist. Die Eröffnung geschlechtsuntypischer Berufsfelder ist für Mädchen und Jungen eine wichtige Erweiterung des Berufswahlspektrums.
Mädchen haben im Schnitt die besseren Schulabschlüsse und Noten. Trotzdem wählt mehr als die Hälfte der Mädchen aus nur zehn verschiedenen Ausbildungsberufen im dualen System – kein einziger naturwissenschaftlich-technischer ist darunter. In Studiengängen, wie z.B. in Ingenieurswissenschaften oder Informatik, sind Frauen deutlich unterrepräsentiert. Damit schöpfen sie ihre Berufsmöglichkeiten nicht voll aus; den Betrieben aber fehlt gerade in technischen und techniknahen Bereichen zunehmend qualifizierter Nachwuchs.
Auch Jungen haben vielfältige Interessen und Stärken. Geht es um die Berufswahl, entscheiden sie sich jedoch oft für Berufe wie Kfz-Mechatroniker oder Industriemechaniker, die traditionell meist von Männern gewählt werden. Natürlich sind das interessante Berufe, aber es gibt noch viele andere Berufsfelder, in denen männliche Fachkräfte und Bezugspersonen gesucht werden und sehr erwünscht sind. Zum Beispiel im sozialen, erzieherischen oder pflegerischen Bereich – hier werden viele Nachwuchskräfte gebraucht und Männer sind hier in der Regel sehr willkommen.